Informationen zur Hummelgautsche
Auf und ab gautscht das Sägegatter in der Mühle auf der Hummelwiese - so kommt die Hummelgautsche zu ihrem Namen, wobei sich der Begriff "Hummel" auf die gemeindeeigenen Bullen (schwäbisch Hommel = Hammel) bezog. Die Vaihinghofer Sägmühle, wie sie offiziell heißt, wird bereits im 14. Jahrhundert erwähnt. Sie entstand als Genossenschafts- oder Gemeinschaftsmühle ehemaliger freier Bauern. Die Genossen hatten ihre Anteile in Tagen pro Monat aufgeteilt. So viele Tage wie einer Anteile hatte, durfte er sägen, dann musste er dem nächsten Platz machen.
In den 30er Jahren wurde das kleine, schnell drehende Mühlrad, ein sogenanntes Flatterrad, durch ein großes Mühlrad ersetzt. 1994 wurde dieses baugleich erneuert. Das fünf Meter große mittelschlächtige Rad hatte mit 3,4 PS einen höheren Wirkungsgrad als das kleine Flatterrad, es benötigte allerdings eine Übersetzung. So brachten Zahnrad und Riemengetriebe die fünf Umdrehungen des Wasserrades auf die 80 Umdrehungen, die für den Betrieb des Sägegatters notwendig sind. Allerdings sollte sich das Rad auch nicht schneller drehen, damit die Säge nicht heißlief und Feuer fing.
In der Hummelgautsche wurden mit einem Hochgang Balken, Dielen und Bretter gesägt. Beim Hochgang wird - im Gegensatz zum Vollgatter - nur ein Sägeblatt mit Kurbel und Stelze auf und ab bewegt. Der Baumstamm fährt auf einem Wagen ins Sägeblatt hinein. So kann allerdings immer nur ein Brett gesägt werden, dann müssen die Säger den Stamm neu einrichten. Die Bauern sägten ihr Holz hauptsächlich dann, wenn in der Landwirtschaft nicht viel Arbeit anfiel: im zeitigen Frühjahr, im Spätherbst und - wenn das Holz nicht gefroren war - im Winter. Zu diesen Zeiten war die Hummelgautsche oft bei Tag und bei Nacht in Betrieb, solange es eben Wasser gab. Die Hummelgautsche war bis Ende der 50er Jahre in Betrieb.
1973 wurde die Sägemühle von der Gemeinde Alfdorf aufgekauft und umfassend renoviert, 1994 und 2018 folgte die Renovierung / Erneuerung des Mühlrades.
Mühlenwanderweg
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